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1. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. IV

1849 - Münster : Coppenrath
Iv Bei der Ausarbeitung selbst habe ich überall die Quellen sorgfältig zu Rathe gezogen und so viel als mög- lich aus diesen selbst geschöpft; jedoch habe ich auch die neueren und neuesten Forschungen sorgfältig benutzt und was und wie es mir zweckmäßig schien, aus ihnen ent- lehnt. Mehre habe ich an den betreffenden Stellen ge- nannt; sie alle namentlich anzuführen, schien mir zwecklos. Zn der Auseinandersetzung der Verfassung habe ich mich besonders an dem vortrefflichen Werke von Göttling »Geschichte der römischen Statsverfaffung« gehalten. Im Ganzen ist mein Streben dahin gegangen, Gründlichkeit des Inhaltes mit Klarheit und Anschaulichkeit der Dar- stellung zu vereinigen, und es würde mich freuen, wenn ich von dem vorgesteckten Ziele, welchem ich mit aller Sorgfalt und Liebe nachftrebte, nicht zu weit zurückge- blieben wäre. Münster, den 6. Juli 1849. Der Verfasser.

2. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 104

1849 - Münster : Coppenrath
104 gewählt und so auch durch den Stand der Gewählten die neuere Würde mit einem größern Glanze umgeben. Ihr Amt dauerte anfangs fünf Jahre, von einem Lustrum bis zum andern; später aber, seit 434, achtzehn Monate. §• 24. Sp. Mlälins. — Eroberung von Idfjt durch Eamillus. Kaum hatte dieser Sturm ausgetobt, als in Rom eine große Hungersnoth ausbrach (440), die neue Bewegungen veranlagte. Vergebens trat der Senat helfend ein, vergebens errichtete er ein besonderes Verpflegungsamt (praeleetma annonae) und über- trug dasselbe dem L. Minucius; sie erreichte eine solche Höhe, daß ungeachtet aller Vorkehrungen viele arme Hausväter bis zum Selbstmorde verzweifelten. Da erbarmte sich der reiche plebejische Ritter Spurius Mälius der hungernden Menge. Mit Aufbietung seines ganzen Vermögens kaufte er in Etrurien ei- nen großen Vorrath Getreide ein und vertheilte diesen den ganz Armen umsonst, den Dürftigen zu einem niedrigen Preise. Da- durch ward er so recht der Mann des Volkes, das nunmehr ihn als seinen Wohlthäter und Schutzherrn fast vergötterte. Ob bei jener Wohlthätigkeit des Mälius ehrsüchtige Absichten im Hinter- gründe lagen, ob der etwas eitle Mann nach der höchsten ihm bisher verschlossenen Ehrenftelle lüstern war, ist ungewiß; aber die Patricier hegten diesen Verdacht und beschlossen jetzt, die Plebejer in ihrem Gelüsten nach dem Consulat und Kriegestri- bunat durch Schrecken zu lähmen. Auf eine von Minucius ge- machte Anzeige, daß im Hause des Mälius geheime Versamm- lungen gehalten, und Waffen dahin zusammengebracht würden, ernannte der Senat sofort, unter dem Scheine hochverrätherischer Umtriebe, den achtzigjährigen Greis Q. Cincinnatus zum Dik- tator und besetzte während der Nacht das Capitol und die festen Plätze der Stadt. Am andern Morgen erschien der Diktator mit seinem Magister Equitum, Servius, Ahäla im kriegerischen Gepränge auf dem Markte. Neugierig strömte von allen Seiten das Volk herbei, um die Ursache dieses Auftrittes zu erfahren. Auch Sp. Mälius befand sich unter demselben. Ans diesen ging Ahala los und forderte ihn auf, sofort vor den Richterftuhl des Diktators zu treten, um sich wegen der von Minucius gegen ihn erhobenen Anklage zu rechtfertigen. Mit lautem Hülfsge-

3. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 15

1849 - Münster : Coppenrath
15 reshier steigt die Rebe fünfzig bis sechzig Fuß hoch die Ulmen und Papeln hinan und hängt ihre Trauben aus. Wie zu Triumphbögen schlingt sie ihre grünen Gewinde fort und fort, von Baum zu Baum und gibt der ganzen Landschaft ein festliches Ansehen. Der weinreiche Massikus, ein Zweig der Apenninen, durchzieht nordwestlich das Land. Am Fuße desselben breitet sich das fruchtbare Falernerthal, das Tempe Italiens, aus, nach welchem der Berg selbst auch wohl „der Falerner" genannt wird. Um den Busen von Puteoli herum zieht sich eine steile Fels- wand, die in das Vorgebirge Misenum ausläuft. Im Inneren des Landes erhebt sich als einzelner Bergkegel der Vesuvius bis zu einer Höhe von 3500 Fuß. Eine außerordentliche Frucht- barkeit wird am Fuße dieses für die Umgegend so gefährlichen Nachbaren gefunden. Durch einen schrecklichen Ausbruch dieses Vulkans im Jahre 79 nach Ehr., bei welchem auch der ältere Plinius, dieser unerschrockene Naturforscher, seinen Tod fand, wurden die drei an seinem Fuße gelegenen Städte, Herkulanum, Pompeji und Stabiä so gänzlich verschüttet, daß man auch ihre Spur nicht mehr sah. Sechzehn hundert Jahre lang blieben sie im Schooße der Erde verborgen. Erst im Jahre 1711 kam man durch das Ausgraben eines Brunnens auf ihre Spur. Seitdem ist bis auf unsere Zeit das Nachgraben fortgesetzt worden, und die vielen kostbaren Überreste des Alterthums werden im Mu- seum der Stadt Porti ei, welche über dem alten Herkulanum erbaut ist, aufbewahrt. Als die ältesten Bewohner des Landes werden die Hnotrer angegeben; dann folgen die O s k e r, denen aber dieetrusker eine Zeitlang die Herrschaft entrissen, bis die Samniter eindran- gen und das Land eroberten. Aus der Vermischung der neuen Eroberer mit den früheren Bewohnern ist der Name Campa- nee hervorgegangen. Eine der ältesten Städte ist Cumä am Meere, die von Chalciden aus Euböa schon um das Jahr 1030 vor Ehr. gegründet sein soll. Die ganze Umgegend ist sowohl durch großartige Erscheinungen in der Natur, als auch durch 0 Omnium non modo Italia, sed toto orbe terrarum pulcerrima Campania plaga est. Nihil mollius coelo, denique bis floribus vernat. Nihil uberius solo; ideo Liberi Cererisque certamen dicitur. Nihil hos- pitalius mari. Flor. I. 16.

4. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 57

1849 - Münster : Coppenrath
57 Wohl waren die Neubürger oder Plebejer freie unabhängige Grundbesitzer, jedoch traten sie nicht mit den Altbürgern oder Patriciern in gleiche Rechte ein. Diese vielmehr blieben nach wie vor im Vollgenuß aller bürgerlichen Ehren und Rechte. Nach wie vor verwalteten sie allein den Staat und besetzten aus ihrer Mitte alle Ämter und Würden. Seitdem bildeten demnach diese Altbürger, gegenüber den Neubürgern, einen bevorrechteten Stand, eine Art von Adel; und voll Eifersucht suchten sie den- selben rein zu erhalten von aller näheren Verbindung und Ver- Mischung mit dem neuen unebenbürtigen Stande der Plebejer. §. 15. Lucius Tarquinius Priscus. 617—578. Über die Herkunft dieses Königs berichtet die Sage Fol- gendes: Er war der Sohn des Demaratus, eines reichen ko- rinthischen Kaufmannes, der seine Vaterstadt wegen der dort aus- gebrochnen Unruhen verlassen und sich zu Tarquinii niedergelas- sen hatte. Nach dem Tode des Vaters wandcrte der Sohn mit seiner Gattin Tanaquil, einer sehr vornehmen und reichen Etrus- kerin, nach Rom, in der Hoffnung, hier leichter sein Glück zu machen. Unterwegs schoß plötzlich ein Adler hernieder, nahm ihm seinen Reisehut, und nachdem er mehrmal um den Wagen herumgeflogen war, setzte er denselben ihm wieder auf's Haupt. Das deutete die in der Weissagekunst erfahrene Tanaquil als eine Vorbedeutung künftiger Größe und rieth ihrem Manne, nur das Höchste sich zum Ziele zu setzen. In Rom zog der Tarquinier durch seinen Reichthum und sein Talent die Aufmerksamkeit auf sich und ward durch Freundlichkeit und Wohlthuen der Liebling des Volkes. Auch der König schätzte ihn, zog ihn oft zu Rathe und setzte ihn in seinem Testamente zum Vormund seiner beiden Söhne ein. Sobald Ancus gestorben, und eine neue Wahl an- gesagt war, schickte er am Tage der Wahl seine Mündel auf die Jagd, und brachte es dann dahin, daß er selbst zum Könige gewählt wurde. So hörte nun der Wechsel der römischen und sabinischen Könige auf. Dem Stande der Luceres war es ge- lungen, einen eingewanderten Etrusker auf den Königsthron zu erheben; denn wahrscheinlich war Tarquinius ein rein etruskischer Großer, worauf auch sein Name Lucumo (Lucius) hindcutet. Um sowohl sein Gewicht im Senate zu vermehren, als auch

5. Geschichte der Römer für Gymnasien und den Selbstunterricht - S. 163

1849 - Münster : Coppenrath
163 Sempronius hoffte, obne Mitwirkung des noch kranken Scipio die Feinde besiegen zu können, und ließ in hastiger Siegeseile seine Trup- pen durch den Fluß waten, um den jenseits stehenden Feind an- zugreifen. Der schlaue Hannibal wußte eine sehr günstige Stel- lung gegen die Römer zu gewinnen, so daß diesen ein kalter Wind Regen und Schnee in's Gesicht trieb. Die abgematteten römischen Truppen wurden hier in demselben Jahre 218 völlig geschlagen, und die Blüthe des Heeres vernichtet. Ganz Ober- italien ging jetzt zu dem Sieger über, und mehr noch als durch Waffengewalt gewann er es durch schonende Milde. Mit dem Frühlinge des Jahres 217 rückte er in Etrurien ein. Der Weg dahin führte durch die Niederungen und Moor- gründe des Arno. Dieser war aus seinen Ufern getreten und hatte die Gegend überschwemmt. Drei Tage und drei Nächte mußten die Soldaten bis an die Kniee im Wasser waten. Den Pferden gingen die Hufe ab, die Lastthiere blieben im Schlamme stecken; Hannibal selbst verlor durch eine von den Dünsten der Sümpfe erregte Entzündung ein Auge. Und kaum war er auf dem Trockenen, so rückte ein großes Heer unter dem Cónsul Flaminius gegen ihn an. Hannibal lockte dasselbe durch ver- stellte Flucht in das von Bergen umschlossene Thal am See Trasimen (Lago di Perugia), dessen aufsteigender Nebel sei- nen Hinterhalt verbarg. Und fünfzehntausend Römer wurden erschlagen, sechstausend gefangen; Flaminius selbst stürzte sich aus Verzweiflung in sein Schwert. Das Blutbad war so ent- setzlich, daß noch jetzt die Ebene davon das Blutfeld heißt. Der Weg nach Rom stand jetzt dem Sieger offen: allein er wollte zuvor die Uuterthanen der Römer zum Abfalle bewegen und mit sich verbünden, dann auf die gewaltige Stadt selbst losgehen. Darum zog er mit gemächlicher Langsamkeit längs dem adria- tischen Meere durch das Gebiet der Umbrer, Picenter, Marru- ciner, Frentaner, Peligner nach Apulien, von da nach Campanien. Die Römer verkannten das Gefährliche ihrer Lage nicht und wählten den O. Fabius Mari mus zum Diktator. Die- ser hatte vor, den Krieg gegen seinen listigen Gegner vertheidi- gungsweise zu führen. Vorsichtig hielt er sich mit seinem Heere auf den Höhen der Berge, von wo aus er ihn ganz genau be- obachten konnte. Rechts und links, rückwärts und vorwärts, 11*

6. Die alte Geschichte - S. 24

1872 - Münster : Coppenrath
Kakadu, den Kibitz, die Krhe und andere Vgel, wie auch viersige Thiers geradezu nach ihrer Stimme, oder doch nach einer anderen hervorragenden Eigenschaft. Nicht lange durfte aber der Hirt in derselben Gegend bleiben. Er mute vielmehr, sobald das eine Feld abgeweidet war, mit seiner Heerde weiter ziehen und ein frisches suchen. Wo er eine Zeitlang verweilte, da schlug er sein Zelt auf. Er bedurfte dazu blo eines groen, festen Stabes, der in die Erde gesteckt, und der Bekleidung, die an demselben vermittelst kleiner Stbe nach allen Seiten ausgespannt wurde. Diese Bekleidung bestand anfnglich aus Thierhuten; spter aber, nach Erfindung der Spinn- und Webekunst, aus Leinen. Unter solchen tragbaren Zelten wohnte der Hirt mit Weib und Kind, ruhig und ver-gngt, umgeben von seinen Heerden, die im frhlichen Gedrnge umherweideten und die vollen Euter ihnen zur Labung entgegen trugen. Die Bibel nennt uns Jabel als den ersten, welcher unter Zelten wohnte. War die Gegend wasserlos, so grub man eine Grube, die man Cisterne nennt, um hierin das Regen-waffer zu sammeln. In den anderen Erdtheilen ziehen noch wohl jetzt ganze Volkstmme so mit ihren Heerden umher. Von dieser wandernden Lebensweise nennt man sie mit einem griechischen Worte Nomaden. Das anmuthigstebild des Nomaden-lebens stellt uns die Bibel nach der Sndstuth bei den Patriarchen Abraham, Isaak und Jakob auf. Auch die Viehzucht stand im Alterthume in hohem Ansehen. Selbst Könige und Knigshne beschftigten sich mit derselben. So wurde David hinter seiner Heerde weg zum Throne berufen. 8. Folgen der Viehzucht. Der fortwhrende Umgang mit den Thieren konnte den Hirten auf manche ntzliche Entdeckung führen. Hier wurde ein Thier krank, und andere Kruter, die es sich jetzt suchte, stellten es wieder her. Der Hirt, hierdurch aufmerksam gemacht,

7. Geschichte des Mittelalters - S. 144

1872 - Münster : Coppenrath
144 44. Belagerung von Antiochia (1098). Jetzt wandte sich das Heer der Kreuzfahrer nach Syrien, dessen Hauptstadt Antiochia am Orontes war. Whrend Bal-duin mit seiner Abtheilung sich der Stadt Edessa am Euphrat bemchtigte und zuerst unter allen Kreitzfahrern sich in den Besitz einer festen Herrschaft in Asien setzte, lagerte sich das ganze brige Heer vor Antiochia. Die Stadt war mit einer doppelten Mauer umgeben, die von solcher Dicke war, da ein Wagen mit vier Pferden bespannt ohne Gefahr auf ihr fahren konnte. Vierhundert fnfzig geschickt vertheilte Thrme dienten zu noch grerer Befestigung. Mit Einschlu der aus den benachbarte Gegenden Geflchteten stieg die Besatzung aus sechs-bis siebentausend Reiter und fnfzehn- bis zwanzigtausend Fugnger. Doch nichts hielt die Kreuzfahrer ab, die Belage-rung zu unternehmen. Es vergingen hiermit mehre Monate, ohne da man das Geringste gewonnen hatte, und die Roth im Lager wurde tglich grer. Die Preise der Lebensmittel stiegen zu einer unerschwinglichen Hhe. Aermere nhrten sich schon von Leder, Baumrinden und anderen widernatrlichen Sachen, ober starben sogar vor Hunger. Bon siebenzigtausend Pferden waren nur noch zweitausend, die nicht umgekommen oder verzehrt worden waren, vorhanden. Regengsse durch-nten die Zelte, und die Pilger ftarben in solcher Menge, da beinahe der Raum fehlte, sie zu begrabm. In solchem Ueber-mae von Unglck aller Art sank Vielen gnzlich der Muth. Mouche suchten zu entschlpfen. Selbst Peter der Einsiedler verzweifelte an dem Gelingen der Unternehmung und floh davon; er wurde aber von Tankred auf der Flucht ergriffen und zu feiner nicht geringen Beschmung in's Lager zurckgefhrt. Dazu blieb von allem, was im christlichen Lager vorging, den Trken nichts verborgen. Kuudschafter gingen aus und ein-Als die brigen Fürsten hiergegen kein Mittel ausfindig zu machen wuten, trat Bohemund auf und versprach, das liebet bald zu beseitigen. Er lie sogleich es war zur Zeit des t

8. Geschichte des Mittelalters - S. 292

1872 - Münster : Coppenrath
292 Herzog von Lothringen zur Wiedereroberung seines Landes an. Gegen ihn wandte sich Karl mit dem Reste seines Heeres, um ihm die Stadt Nancy, die er schon einmal eingenommen hatte, zu entreien. Jetzt aber mute er sogar sehen, da einer seiner vertrautesten Feldherren, der italienische Graf Campobasso, mit dem besten Theile der Reiterei treulos zu dem Feinde ber-ging. Dennoch nahm Karl gegen den ungleich strkeren Feind den Kamps an. Als er sich auf sein Schlachtro schwang, fiel pltzlich der goldene Lwe, der Schmuck seines Helmes, vor ihm zur Erde. Das ist ein Zeichen von Gott!" rief Karl betroffen, und sprengte nicht ohne dstere Ahnung vorwrts. Seine Ahnung traf ein. Er wurde geschlagen und fiel auf der Flucht mit dem Pferde in einen Graben, wo ein feindlicher Reiter ihn mit der Lanze durchstach (1477). Erst zwei Tage nach der Schlacht fand man den Leichnam, mit Blut bedeckt, im Moraste eingefroren. So bezahlte er mit seinem Blute den Beinamen des Khnen, den ihm die Nachwelt gegeben hat. Mit ihm er-losch das burgundische Haus. Als Ludwig Xi. die Nachricht von des Herzoges Tode er-hielt, war er hchst erfreut. Er hoffte jetzt eine Verbindung zwischen seinem Sohne, der erst sieben Jahre alt war, und der burgundischen Erbtochter zu Stande zu bringen und so sein Reich mit neuen herrlichen Lndern zu vergrern. Er war des Erfolges seines Antrages so gewi, da er schon im Voraus Burgund als sein Erbtheil in Besitz nahm. Allein die Niederlnder haten den hinterlistigen König, fo wie jede Verbindung mit Frankreich, und gaben seinen Gesandten zur Antwort: Maria msse zu ihrem Gemhte einen Mann haben und kein Kind!" Als aber des Kaisers Friedrich Gesandten kamen und jenen Brief Maria's und den Ring vorzeigten, da jauchzte das Volk hoch auf, und Maria erklrte offen: ihn habe sie sich im Herzen erkoren, ihn wolle sie auch zum Gemahle haben und keinen anderen!" und die Verbindung kam zu Stande (1477). Durch diese Verbindung wurde Maximilian in einen blutigen

9. Geschichte der neueren Zeit - S. 21

1861 - Münster : Coppenrath
21 goldenen Gefäßen zu füllen, wenn Pizarro chm für diesen Preis die Freiheit wiederschenke. Gern nahm dieser das Er- bieten an und bezeichnete die angegebene Höhe an allen vier Wanden mit einem schwarzen Striche. Atahualpa hielt auch sein Wort; das Zimmer war bald gefüllt. Als er aber hörte, sein Bruder habe den Spaniern einen noch höheren Preis für seine eigene Loslassung Versprochen, ließ er vor Wuth diesen umbringen. Die Spanier aber hielten jetzt dem Inka ihr gegebenes Wort nicht mehr. Sie nahmen das Gold und verurtheilten ihn dann als einen Brudermörder und Götzendiener zum Feuer- tode. Der Unglückliche weinte und flehete; umsonst, sie führten ihn nach dem Nichtplatze. Unterwegs sprach man ihm zu, Christ zu werden, und verhieß ihm unter dieser Bedingung Milderung der Strafe. In der Angst seines Herzens willigte er gern ein und ließ sich taufen. Dafür wurde er, statt lebendig verbrannt zu werden, aus Gnade am Pfahle erdrosselt. Die Eroberung Perus war jetzt ein Leichtes. Jedoch nicht lange, genoß Pizarro der Früchte dieser Eroberung. Er veruneinigte sich mit seinen Offizieren und fiel endlich in seinem Palaste zu Lima durch das Schwert der Meuchelmörder (1541). Auch die Einwohner von Peru wurden zu Sklaven gemacht und unter die Spanier vertheilt. Mit unerhörter Grausamkeit wurden sie von ihren Herren behandelt. Ja, es wurde sogar allen Ernstes die Frage aufgeworfen, ob man die Indianer überhaupt wohl als wirkliche Menschen betrachten dürfe! Die armen Leute sanken haufenweise todt dahin; denn sie waren der schweren Arbeit nicht gewohnt, auch war ihr Körper sehr schwächlich. Das Wenige, dessen sie bedurften, hatte ihnen bisher ihr schönes Land ohne besondere Psiege dargeboten. Da trat endlich der edelgesinnte Dominikanermönch Las Ca- sas zur Milderung der Noth und des Elends der unglück- lichen Indianer auf. Aus Erbarmen gegen sie gab er den Rath, die ungleich stärkeren Neger aus Afrika zur Arbeit her-

10. Geschichte der neueren Zeit - S. 341

1861 - Münster : Coppenrath
341 den die Gefängnisse geöffnet, und viele tausend unschuldige Schlachtopfer der Freiheit wiedergegeben. Der Terrorismus, welcher innerhalb vierzehn Monate zwei Millionen Franzosen das Leben kostete, hatte nunmehr sein Ende. Die eingeschüch- terten Jakobiner verloren sich allmälig; am 12. November 1794 ward ihr berüchtigter Klub, der einer Räuberhöhle glich, förmlich geschlossen. Im Oktober 1795 erschien die dritte Constitution, welche der Zerstörung Einhalt thuen und auf den Trümmern des umgestürzten Alten ein Neues wieder auf- bauen sollte. Nach derselben sollte Frankreich eine untheilbare Republik ausmachen. Die gesetzgebende Gewalt wurde zwei Kammern übertragen, dem Rathe der Jüngern, der 500 Mitglieder enthielt und Gesetze Vorschlägen, und dem Rathe der Alten, der aus 250 Mitgliedern bestand und die Gesetzvorschläge Prüfen sollte. Die ausübende Gewalt, also die eigentliche Regierung, führten fünf Direktoren. Jedoch dauerten die Mißhelligkeiten sowohl unter den Macht- habern der Nation als auch unter dieser selbst fort und fort. Der blutige Krieg in der Vendäe endete erst zu Anfänge des Jahres 1796. Sicgrcichc Fortschritte der Republik. — Während jener Stürme im Innern ward unausgesetzt an den Grenzen gekämpft. Die Franzosen blieben größtentheils Sieger. Der General Jourdan gewann die entscheidende Schlacht bei Fleurus am 26. Juni 1794 gegen den österreichischen Feldherrn, den Prinzen von Coburg. In dieser Schlacht machten die Franzosen den ersten Versuch, die Stellung der Feinde aus einem Luftballon, den man an einem langen Seile auffteigen ließ, zu beobachten. Dieser Versuch wurde im niederländischen Feldzuge oft wieder- holt, später jedoch wieder aufgegcben, weil man das aufstei- gende Luftschiff noch nicht nach Belieben lenken und regieren kann. Die herrschenden Winde bestimmen einzig die Richtung desselben. Eine andere Erfindung aber, welche um diese Zeit der französische Ingenieur Chappe machte, der Telegraph,
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